TuS Hachen muss einen GroĂteil des Kunstrasens an der HĂŒttenwiese erneuern. Feiner Dreck hat die Drainage komplett verstopft. FlutschĂ€den auch in der Turnhalle.
Hachen. Fast zwei Monate ist es her, dass sich das Wasser der Röhr auch ĂŒber den Sportplatz des TuS Hachen an der HĂŒttenwiese ergoss. âNicht nur das. Das Wasser hat sich auch einen Weg in unsere Sporthalle und von dort in die Umkleiden, Toiletten und Duschen gesuchtâ, erklĂ€rt TuS-Vorsitzender Erwin Spreizer beim Besuch unserer Zeitung auf dem GelĂ€nde des 101-jĂ€hrigen Vereins.
âDass unser Platz trotz des Schadens bespielbar ist, ist echtes Gold wert.â
Erwin Spreizer, Vorsitzender des TuS Hachen, zum Zustand des Kunstrasens nach dem Hochwasser.
Ein kleines Loch an der sĂŒdöstlichen Bande des Kunstrasenplatzes ist verantwortlich: âDort kam das Wasser direkt unter der FuĂgĂ€ngerbrĂŒcke auf den Platz geschossenâ, sagt Spreizer und zeigt ein Video vom Abend des 14. Juli. SpĂ€ter steht das Wasser auf fast zwei Drittel des Platzes, auf den UmrandungsflĂ€chen, mit den Folgen fĂŒr die Turnhalle. Die Kosten sind nun nicht unerheblich fĂŒr den Verein: âNicht so schlimm wie in Nachbarvereinen, etwa beim TuS in MĂŒschedeâ, ordnet Spreizer die Dinge ein. Ein Vorteil sei derzeit auch, dass die FuĂball-Mannschaften trainieren und auch am Wochenende ihre Meisterschaftsspiele absolvieren können: âDas ist echtes Gold wert.â
Regenwasser lÀuft nicht ab
Was nicht so gut ist, dass am 14. Juli die Röhr enorm viel Schmutzfracht hatte. âAls der Wasserspiegel dann gesunken ist, blieb der Dreck, meistens Lehm, zurĂŒck in dem Kunstrasen-Unterbauâ, erklĂ€rt Erwin Spreizer den Sachverhalt. Der getrocknete Lehm hat nun in der Unterschicht fĂŒr eine fiese Begleiterscheinung gesorgt: âDie Poren, die sonst Regenwasser vom Platz ablaufen lassen, sind dadurch komplett verstopftâ, so Vorsitzender Spreizer. Bei Regen bleibe also das Wasser auf dem Platz stehen.
TuS-Vorsitzender Erwin Spreizer prĂŒft den Hachener Kunstrasenplatz auf die Verschmutzungen durch die Flut.
Foto: Matthias SchÀfer
Deshalb mĂŒsse der Platz gereinigt werden und da, wo notwendig auch komplett durch ein Spezialunternehmen erneuert. Auch das eine enorm zeitaufwendige Arbeit: ZunĂ€chst mĂŒssen die kleinen Bitumenpartikel herausgeholt werden, danach der Quarzsand im Unterbau. Und dann mĂŒssen wieder der Sand und spĂ€ter die Bitumenpartikel eingefĂŒllt werden. Die Kosten kann Erwin Spreizer nicht genau beziffern: âAber 100.000 Euro wird das alle schon kostenâ, sagt er.
Auch die Stadt Sundern kann nicht mit ihrem GerĂ€t helfen: âDas kann nur den groben Schmutz entfernen, aber dieser Schlamm ist jetzt hart wie Beton.â Deshalb mĂŒsse der Verein die Sanierung mittelfristig angehen.
Darter haben Zubehör verloren
Hoffnung hat Spreizer nun auf einen Topf beim Landessportbund, der in diesem Monat geöffnet werden soll: âDas gilt aber nur fĂŒr Equipment, davon könnten unserer Darter profitieren, die in der Halle einiges an Zubehör im Hochwasser verloren habenâ, sagt Erwin Spreizer. Langfristig muss auch der Hallenboden erneuert werden, dort liegt seit einigen Jahren der ausrangierte Kunstrasen vom Nachbarn SuS Langscheid/Enkhausen.
Hilfe von West Energie
Andere Hilfe kam vom Energieanbieter West Energie, der dem Verein auf Antrag einen Zuschuss von 3000 Euro Soforthilfe gezahlt hat. Das trage zwar kaum zu den Gesamtkosten bei, aber man könne so schon einiges unternehmen.
In Dusche, Toiletten und Umkleiden konnte der Schaden gering gehalten werden: âDank unseres Mieters Felix Fleischmann, der enormen Einsatz gezeigt hat und das Wasser immer wieder zu den AblĂ€ufen gezogen hatâ, lobt Spreizer, aber auch alle anderen Vereinsmitglieder, die sich am 14. Juli und den nĂ€chsten Tagen eingespannt hĂ€tten.
Quelle: WP/WR (10. September 2021), Von Matthias SchÀfer